anke reincke wasserzeichen

pflegebrunch

Rund 90 Teilnehmer nutzten am 4. März die Gelegenheit zum intensiven fachlichen Austausch.

Zahlreiche Fachvorträge gaben wichtige Impulse für die Palliativversorgung.

Ärzte, Pflegedienste, Apotheken und das Team für die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) des HELIOS Klinikums Bad Saarow haben sich miteinander in einem Netzwerk verbunden, um Schwerstkranke und Sterbende sowie deren Familien zu unterstützen. Allein im Jahr 2016 hat das Netzwerk 463 Menschen im Landkreis begleitet.

Anfang März lud das Netzwerk zu einem Erfahrungsaustausch ein. Rund 90 Teilnehmer kamen zum dritten SAPV-Pflegebrunch nach Bad Saarow. Im Hotel Esplanade beschäftigten sie sich mit praxisnahen Themen. Oberarzt Harald Fuss, ärztlicher Leiter des Palliativ Care Teams, regte zur Diskussion an. Die Reflexion des Alltags und die Kommunikation der Pflegenden seien wichtig, betonte er.

Wesentliche und aktuelle Informationen wurden in mehreren Fachvorträgen vermittelt. SAPV-Koordinatorin Beatrice Fungk berichtete über positive Erfahrungen, die in Bad Saarow mit einer Wohngemeinschaft für Palliativpatienten gemacht wurden. Schwerkranke Menschen finden dort, ganz in der Nähe des Scharmützelsees, Ruhe, Geborgenheit und eine liebevolle Betreuung rund um die Uhr.

Anschließend informierte der Johanniter-Kinderhospizdienst NORA über die spezialisierte Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen. Die gesamte Familie der betroffenen jungen Patienten findet hier einfühlsame Unterstützung.

Anke Reincke, Inhaberin der Häuslichen Krankenpflege und Seniorenbetreuung Pflege mit Herz, fasste die Neuerungen des Pflegestärkungsgesetzes II zusammen und ermunterte die anwesenden Pflegedienste dazu, neue Wege für die optimale Betreuung Pflegebedürftiger zu gehen.

Intensivmedizinerin Carola Klepzig referierte zum Stellenwert des Delir in der Betreuung von Palliativpatienten. Mit Orientierungshilfen, erläuterte die Oberärztin am HELIOS Klinikum Bad Saarow, seien Verwirrtheitszustände oftmals erfolgreich zu therapieren. Dabei helfen schon einfache Mittel, wie Kalenderblätter und Uhren, mit denen die Patienten den zeitlichen Überblick behalten. Wichtig seien zudem der wertschätzende Umgang mit dem Patienten und die Unterstützung durch Familienangehörige.

Über die Vermeidung von Katheterinfektionen und aktuelle Richtlinien des Robert-Koch-Institutes informierte Ökotrophologin Christine Reudelsterz die Anwesenden. Zum Abschluss stand das Thema Obstipation im Fokus. Über neue medikamentöse Behandlungsmethoden berichtete Dr. Belinda Wirtz, Fachärztin für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnung Palliativmedizin.

Beim anschließenden Brunchbuffet nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch und zum gegenseitigen Kennenlernen, um in Zukunft noch besser zusammen agieren zu können.